Schleimstoffe

Wilde Malve (enthält Schleimstoffe)

Vorkommen

Die Schleimstoffe sind kohlenhydrathaltige Stoffe. Sie haben die Eigenschaft, mit Wasser stark aufzuquellen und schleimartige Strukturen auszubilden.

Vorkommen

Reich an Schleimstoffen sind u.a.: Malvenblätter, Eibischwurzeln und -blätter, Spitzwegerich, Huflattich, Königskerze, Ringelblume, Beinwell, Apfel, Himbeere, Lindenblüten und Leinsamen.

Funktion in der Pflanze

Die Pflanzen schützen die Schleimstoffe v.a. vor Verletzungen und unterstützen deren Wundheilung. In den Samen können sie durch ihre starke Quellfähigkeit Wasser binden, was wichtig für die Keimung ist.

Wirkung und Verwendung

Linden-Blüten im Dörrgerät (enthalten Schleimstoffe)

Auf den Menschen haben Schleimstoffe verschiedene Wirkungen, z.B. sind sie stuhlgangregulierend, haut- und schleimhautschützend sowie schmerz- und juckreizmildernd, entzündungshemmend und hustenstillend.

Verwendet werden Schleimstoffe z.B. als milde Abführmittel (Bsp. Leinsamen, Flohsamen) und bei Entzündungen der oberen Luftwege (Bsp. Spitzwegerich). Äußerlich finden sie Verwendung in Hautschutz- und Hautpflegeprodukten und als juckreizlindernde Insektenstich-Mittel (Bsp. Spitzwegerich).

Spitz-Wegerich (enthält Schleimstoffe)

Hinweis: Wegen ihrer Hitzeempfindlichkeit kann die beste Wirkung mit einem Kaltauszug erreicht werden kann.

Achtung: Zu beachten ist, dass Schleimstoffe die Wirkung anderer Inhaltsstoffe  oder Medikamente beeinflussen und die Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen behindern können.

 

Hinweis

Auf dieser Seite beschriebene Wirkungen und Verwendungsmöglichkeiten haben nur informativen Charakter. Sie sind nicht zur Selbstmedikation geeignet und ersetzen nicht den Gang zum Arzt.

Quellennachweis

Literatur:
Fleischhauer, S.: Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Fleischhauer, S.: Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Schönfelder, I.: Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2010.
Thaler Rizolli, S.: Mein Kräuterbüchlein: Heilkräutergeschichte, Inhaltsstoffe und Anwendung. GA – Service, Salzburg.

Sonstige Quellen:
Klemme, B. u. Greiner, K.: Skripte-Arbeitsblätter: Gundermannschule, Qualifizierung Kräuterpädagoge (2015 – 2016).

Bildnachweis

Alle Fotos: S. u. H. Strüwing