Doldengewächse

(Apiaceae )

Erkennungsmerkmale

Doldengewächse sind meistens krautige Pflanzen mit aromatischem Geruch.

Pastinak (Doppeldolde)

Den Namen erhielt diese Pflanzenfamilie wegen ihren doldigen Blütenständen. Meistens handelt es sich dabei um Doppeldolden. Das bedeutet, dass unterhalb des Blütenstands an einem Punkt mehrere Blütenstrahlen entspringen, an deren Ende wiederum jeweils mehrere Strahlen mit Einzelblüten (Döldchen) sitzen. Allerdings kommen auch in anderen Pflanzenfamilien doldige oder doldenähnliche Blütenstände vor.

Die Einzelblüten sind meistens weiß, seltener auch gelb oder rosa und besitzen 5 kleine Blütenkronblätter.

Wiesen-Bärenklau (Spaltfrüchte)

Aus den Blüten reifen zweiteilige Früchte (Spaltfrüchte) heran.

Die Blätter der Doldengewächse sind meistens einfach oder mehrfach gefiedert. Das heißt, die Blätter bestehen aus einzelnen Teilblättchen, welche an der Mittelrippe des Blattes angeordnet sind.

Am Stängel sind die Blätter stets wechselständig (versetzt) angeordnet. Am unteren Teil des Blattes befindet sich eine auffällige Blattscheide, die den Stängel umschließt. Der Stängel ist meistens hohl und hat oft verdickte Knoten.

Wiesen-Kerbel (2 bis 3fach gefiederte Blätter)
Gewöhnlicher Giersch (einfach gefiederte Blätter)

 

Vertreter

Häufige Pflanzenarten sind z.B. Giersch, Wiesen-Bärenklau, Wilde Möhre, Wald-Engelwurz, Pastinak, Große und Kleine Bibernelle, Wiesen-Kümmel und Wiesen-Kerbel. Viele von ihnen werden als Wildgemüse, Gewürz oder zu Heilzwecken verwendet.

Außerdem gehören zu den Doldengewächsen viele wichtige Gartenkräuter (u.a. Fenchel, Dill, Petersilie, Liebstöckel, Garten-Kerbel, Anis und Koriander) und zahlreiche Gemüsepflanzen, wie Karotte, Pastinake und Sellerie.

Es gibt aber auch giftige Wildpflanzen, z.B. Hundspetersilie, Taumel-Kälberkropf, Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude), Gefleckter Schierling und Wasserschierling.

Große Bibernelle
Wilde Möhre
Taumel-Kälberkropf (giftig)

 

Typische Inhaltsstoffe

Ätherische Öle verleihen den meisten Doldengewächsen einen aromatischen Geruch. In der Volksheilkunde werden Doldengewächse typischerweise gegen Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden, aber auch bei Atemwegsbeschwerden eingesetzt ( z.B. Fenchel, Anis, Kümmel).

Ein weiterer typischer Inhaltsstoff dieser Pflanzenfamilie sind Furanocumarine. Diese können bei Sonnenschein Hautreaktionen wie Rötungen und Bläschen („Wiesendermatitis“) auslösen. Bei dem gefährlichen Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude) können extreme Hautschädigungen wie bei einer Verbrennung auftreten.

Viele giftige Vertreter unter den Doldengewächsen enthalten Alkaloide.

Wiesen-Bärenklau (u.a. ätherische Öle)
Herkulesstaude; giftig (Furanocumarine)

 

Hinweis

Auf dieser Seite beschriebene Wirkungen und Verwendungsmöglichkeiten haben nur informativen Charakter. Sie sind nicht zur Selbstmedikation geeignet und ersetzen nicht den Gang zum Arzt.

Quellennachweis

Literatur:
Fleischhauer, S.: Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Fleischhauer, S.: Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Lüder, R.: Grundkurs Pflanzenbestimmung: Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2015.
Spohn, M.: Was blüht denn da? (Kosmos Naturführer). Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2015.

Sonstige Quellen:
Klemme, B. u. Greiner, K.: Skripte-Arbeitsblätter: Gundermannschule, Qualifizierung Kräuterpädagoge (2015 – 2016).

Bildnachweis

Alle Fotos: S. u. H. Strüwing