Wegerichgewächse

(Plantaginaceae)

Erkennungsmerkmale

Persischer Ehrenpreis (4-zählige Blüte)
Spitz-Wegerich (ähriger Blütenstand)
Gewöhnliches Leinkraut (lippenförmige Blüten)

 

Die Familienzugehörigkeit ist bei den Wegerichgewächsen oft nur schwer zu erkennen, da es vielfältige äußere Erkennungsmerkmale gibt.

Die Wegerichgewächse haben oft einen ährigen oder kopfigen Blütenstand, in welchem viele Einzelblüten zusammenstehen.

Die Einzelblüten bestehen meistens aus 5 Blütenkronblättern, welche immer miteinander verwachsen sind. Bei manchen Gattungen (z.B. Ehrenpreis, Wegerich) sind es auch nur 4 Blütenkronblätter.

Die meisten Wegerichgewächse haben zwittrige Blüten, manche sind aber auch eingeschlechtlich. Letztere sind entweder zweihäusig (mit männlichen und weiblichen Pflanzen) oder einhäusig (mit männlichen und weiblichen Blüten an einer Pflanze).

Es ist Wind- und Insektenbestäubung möglich. Die meisten Wegerichgewächse haben einen oberständigen Fruchtknoten aus 2 Fruchtblättern und bilden als Frucht eine mehrsamige Kapsel aus. Die Blattstellung kann gegenständig, wechselständig, grundständig und quirlig sein.

 

Vertreter

Bachbungen-Ehrenpreis
Spitz-Wegerich
Breit-Wegerich

 

Als Wildgemüsepflanzen werden z.B. der Spitz-Wegerich, der Breit-Wegerich, der Mittlere Wegerich und der Bachbungen-Ehrenpreis verwendet. Als Wildgewürz nutzt man u.a. den Gamander-Ehrenpreis und den Persischen Ehrenpreis.

Es gibt unter den Wegerichgewächsen auch Heilpflanzen, z.B. den Spitz-Wegerich und den Echten Ehrenpreis. Eine bekannte Gartenpflanze ist z.B. das Garten-Löwenmaul. Es gibt unter den Wegerichgewächsen auch Giftpflanzen (z.B. Fingerhut und Gottes Gnadenkraut).

 

Typische Inhaltsstoffe

Bei Wegerichgewächsen kommen viele verschiedene Inhaltsstoffe vor. Typisch sind Schleimstoffe (z.B.Wegerich-Arten und Lein), das antibakterielle Aucubin (z.B. Wegerich- und Ehrenpreis-Arten) und Gerbstoffe (z.B. Ehrenpreis-Arten). Pflanzen mit diesen Inhaltsstoffen werden in der Volksheilkunde beispielsweise bei Atemwegserkrankungen und Magen-, Darmbeschwerden eingesetzt. Giftige Inhaltsstoffe sind z.B. die Herzglycoside (bei Fingerhut).

Roter Fingerhut,  giftig (Herzglycoside)
Mittlerer Wegerich ( Schleimstoffe / Aucubin)

 

Hinweis

Auf dieser Seite beschriebene Wirkungen und Verwendungsmöglichkeiten haben nur informativen Charakter. Sie sind nicht zur Selbstmedikation geeignet und ersetzen nicht den Gang zum Arzt.

Quellennachweis

Literatur:
Fleischhauer, S.: Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Fleischhauer, S.: Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Lüder, R.: Grundkurs Pflanzenbestimmung: Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2015.
Spohn, M.: Was blüht denn da? (Kosmos Naturführer). Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2015.

Sonstige Quellen:
Klemme, B. u. Greiner, K.: Skripte-Arbeitsblätter: Gundermannschule, Qualifizierung Kräuterpädagoge (2015 – 2016).

Bildnachweis

Alle Fotos: S. u. H. Strüwing