(Rosaceae)
Erkennungsmerkmale
Diese Pflanzenfamilie verdankt ihren Namen der kennzeichnenden Gattung Rose. Es handelt sich bei den Rosengewächsen sowohl um Gehölze, als auch um krautige Pflanzen.
Die Blüte besitzt 5 Blütenkronblätter bzw. ein Vielfaches davon (z.B. bei Rosen). Eine Ausnahme ist die Blutwurz mit nur 4 Blütenkronblättern. Die Blütenfarbe ist meistens gelb, weiß, rosa oder rot. Zusätzlich zu den 5 Kelchblätter gibt es manchmal einen Außenkelch aus 5 meist kleineren Kelchblättern. Staubblätter sind ebenfalls 5 oder ein Vielfaches davon vorhanden, oft sind es 20.
Der Fruchtknoten und die Frucht sind vielfältig ausgebildet.
Die Blattstellung ist immer wechselständig. Oft sind Nebenblätter vorhanden, manchmal sind diese auch zurückgebildet. Die Blattformen sind vielgestaltig: Oft sind sie gefiedert oder gefingert, können aber auch ganzrandig sein. Der Blattrand ist oft gesägt.
Verwechslungsgefahr
Krautige Arten der Rosenblütengewächse können aufgrund ähnlicher Blüten und Blätter mit einigen Arten der Hahnenfußgewächse verwechselt werden. Jedoch gibt es bei den Hahnenfußgewächsen keine Nebenblätter und keinen Außenkelch.
Vertreter
Viele Arten der Rosengewächse finden Verwendung als Gewürz- und Aromapflanzen (z.B. Kleiner Wiesenknopf, Echtes Mädesüß und Echte Nelkenwurz).
Als Wildgemüse werden u.a. Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Kriechendes Fingerkraut und Großer Wiesenknopf genutzt.
Schöne essbare Blüten besitzen z.B. Mädesüß, Wildrosen-Arten, Schlehe und Großer Wiesenknopf.
In der Volksheilkunde finden z.B. Echtes Mädesüß, Gewöhnlicher Frauenmantel, Blutwurz, Weißdorn, Odermennig und Gänsefingerkraut Verwendung.
Zum Wildobst zählen z.B. Schlehe, Wildapfel, Hagebutten, Vogelbeeren, Mehlbeeren, Wald-Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren.
Auch unsere meisten Kultur-Obst-Arten gehören zu den Rosengewächse: Baumobst-Arten (z.B. Apfel, Birne, Zwetschge, Pflaume, Kirsche, Quitte, Vogelbeere), Beerenobst-Arten (z.B. Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Stachelbeere, Aroniabeere), Erdbeeren und Hagebutten.
Bedeutung haben die Rosengewächse auch als Ölpflanzen (z.B. Mandel, Aprikose), Zierpflanzen (Rosen, Fingerkraut, Spieren, Nelkenwurz) und Teepflanzen (Hagebutte, Brombeere).
Typische Inhaltsstoffe
Charakteristische Inhaltsstoffe sind ätherische Öle (v.a. in Blüten und Drüsenhaaren), Anthocyane (hauptsächlich in den Früchten) und Gerbstoffe.
Auch typisch für Rosengewächse sind die giftigen Blausäureglykoside, welche v.a. in Früchte und Samen vorkommen, z.B. bei Vogelbeere oder Kern- und Steinobst (Bittermandeln).
Hinweis
Auf dieser Seite beschriebene Wirkungen und Verwendungsmöglichkeiten haben nur informativen Charakter. Sie sind nicht zur Selbstmedikation geeignet und ersetzen nicht den Gang zum Arzt.
Quellennachweis
Literatur:
Fleischhauer, S.: Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Fleischhauer, S.: Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Lüder, R.: Grundkurs Pflanzenbestimmung: Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2015.
Spohn, M.: Was blüht denn da? (Kosmos Naturführer). Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2015.
Sonstige Quellen:
Klemme, B. u. Greiner, K.: Skripte-Arbeitsblätter: Gundermannschule, Qualifizierung Kräuterpädagoge (2015 – 2016).
Bildnachweis
Alle Fotos: S. u. H. Strüwing