Kreuzblütengewächse

(Brassicaceae)

 Erkennungsmerkmale

Schwarzer Senf

Der Name dieser Pflanzenfamilie ist auf die 4 kreuzweise angeordneten Blütenkronblätter zurückzuführen. Die Blütenfarbe ist meistens gelb oder weiß, seltener rosa, lila oder blau. Die 4 Kelchblätter sind ebenfalls kreuzweise angeordnet und sitzen nicht hinter, sondern zwischen den Blütenkronblättern. Charakteristisch sind die 4 langen und 2 kurzen Staubblätter. 

Der Blütenstand ist eine offene Traube, die lange weiterwächst.

Bei der Frucht unterscheidet man zwischen Schoten (mehr als 3x so lang wie breit) und Schötchen (weniger als 3x so lang wie breit). Der vordere Abschnitt der Frucht wird als Schnabel bezeichnet und ist je nach Art mehr oder weniger lang. Es können an beiden Rändern der Frucht Samen gebildet werden. Dadurch unterscheiden sie sich von den Hülsenfrüchten der Schmetterlingsblütengewächsen, deren Samen immer nur an einer Seite angeheftet sind. Die Samen sitzen häufig an einer Scheidewand in der Frucht. Wenn sich diese öffnet, fallen die Klappen ab und die Scheidewand mit den Samen bleibt zurück.

Die Blätter der Kreuzblütengewächse sind stets wechselständig angeordnet.

Die Stängelblätter sind meistens anders geformt als die Grundblätter.

Kreuzblütengewächse haben oft einen scharfen, charakteristischen Geruch.

 

Vertreter

Gewöhnliches Hirtentäschel
Behaartes Schaumkraut
Knoblauchsrauke

 

Zu den Kreuzblütengewächsen gehören viele wichtige Wildgemüse- und Gewürzpflanzen (z.B. Schaumkraut-Arten, Brunnenkresse, Acker-Senf, Schwarzer Senf, Wilde Rauke und Knoblauchsrauke). Außerdem gibt es in dieser Pflanzenfamilie einige Heilpflanzen (z.B. Meerrettich und Hirtentäschel). Auch sehr viele unserer Nutzpflanzen gehören zu dieser Familie: Gemüsepflanzen (z.B. Kohlarten, Meerrettich, Kresse), Ölpflanzen (z.B. Raps), Gewürze (z.B. Senf) und Futterpflanzen.

Acker-Schöterich (giftig)

Es gibt unter den Kreuzblütengewächsen aber auch Giftpflanzen (z.B. Acker-Schöterich, Goldlack und Weg-Rauke).

 

Typische Inhaltsstoffe

Wilde Rauke (enthält Senfölglycoside)

Kreuzblütengewächse sind oft ölreich, v.a. in den Samen.

Ebenfalls tpisch für diese Pflanzenfamilie sind die Senfölglycoside. Diese sind für den scharfen Geruch und Geschmack verantwortlich, wirken desinfizierend, entzündungshemmend, wundheilend und wärmend.

 

Hinweis

Auf dieser Seite beschriebene Wirkungen und Verwendungsmöglichkeiten haben nur informativen Charakter. Sie sind nicht zur Selbstmedikation geeignet und ersetzen nicht den Gang zum Arzt.

Quellennachweis

Literatur:
Fleischhauer, S.: Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Fleischhauer, S.: Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München 2014.
Lüder, R.: Grundkurs Pflanzenbestimmung: Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2015.
Spohn, M.: Was blüht denn da? (Kosmos Naturführer). Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2015.

Sonstige Quellen:
Klemme, B. u. Greiner, K.: Skripte-Arbeitsblätter: Gundermannschule, Qualifizierung Kräuterpädagoge (2015 – 2016).

Bildnachweis

Alle Fotos: S. u. H. Strüwing