Dieses Pesto aus dem frischen Grün der ersten Frühlingskräuter ist eine leckere Alternative zum original „Pesto alla genovese“ mit Basilikum. Seinen Namen erhielt es in Anlehnung an die traditionelle 9-Kräuter-Suppe, mit welcher bereits unsere germanischen und keltischen Vorfahren das Frühlingserwachen feierten. Weil das Pesto nicht erhitzt wird, bekommt man damit eine geballte Ladung an wertvollen Inhaltsstoffen auf den Nudelteller.
Geeignete Geräte
Für kleinere Mengen verwende ich selber am liebsten einen Mörser (für größere Mengen den Fleischwolf). Mit diesen Handgeräten erreiche ich die beste Konsistenz einer sämigen Paste. Außerdem können meine Kinder schon bei der Zubereitung mithelfen. Wer einen Mixer benutzen möchte, sollte eine übermäßige Erwärmung vermeiden, weil das Pesto sonst schnell zu Mus wird und an Geschmack und Inhaltsstoffen verliert. Wenn möglich, sollte am Gerät eine niedrige Drehzahl eingestellt werden.
Zutaten
100 g Wildkräuter nach Wahl. Es müssen natürlich nicht genau 9 verschiedene sein. Aromatische Kräuter wie Knoblauchsrauke, Bärlauch, Schaumkräuter, Brunnenkresse, Wilde Rauke, Taubnessel-Arten, Giersch, Storchschnabel-Arten, Schafgarbe und Gundermann bringen besonders viel Geschmack hinein. Als Basiskräuter eignen sich z.B. auch Löwenzahn, Gänseblümchen-Blätter, Brennnessel, Spitzwegerich, Rainkohl und Scharbockskraut (letzteres nur vor der Blüte). Sehr intensiv schmeckende Kräuter können mit milderen Kräutern (z.B. Vogelmiere, Wiesen- oder Klettenlabkraut und wilder Feldsalat) gemischt werden. Ich selber runde den Geschmack gerne noch mit etwas Knoblauchgrün ab. Dieses sprießt bei mir schon im zeitigen Frühling im Garten, es lässt sich aber auch leicht auf der Fensterbank aus Knoblauchzehen anziehen.
50 g Kerne oder Nüsse, z.B. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne, Sesam, Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln und Cashewnüsse (evtl. auch mehr, falls kein Parmesan hinzugefügt wird)
2-3 EL frisch geriebener Parmesan (nach Belieben)
Ca. 100 ml natives Pflanzenöl (z.B. Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Distelöl oder Walnussöl)
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Die Kerne oder Nüsse nach Belieben in der Pfanne leicht anrösten und anschließend je nach Geschmack mahlen oder hacken. Die Kräuter waschen, abtropfen lassen, klein schneiden und mörsern bzw. im Fleischwolf zerkleinern. Anschließend das Öl nach und nach hinzufügen. Dann die Kerne und den Parmesan unterrühren und das Pesto mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Bei der Zubereitung im Mixer die Kräuter mit den Kernen pürieren und dabei nach und nach das Öl hinzufügen, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist. Anschließend Parmesan, Salz und Pfeffer dazugeben.
In einem geschlossenen Gefäß und mit Öl bedeckt hält sich das Pesto im Kühlschrank bis zu 2 Wochen.
Zubereitungszeit
ca. 20 min (ohne Sammeln); größere Mengen mit Fleischwolf dauern etwas länger
Quellenverzeichnis
Literatur:
Hirsch, S.: Die besten Obst, Gemüse & Kräuter Smoothies: Salate, Wildpflanzen, Gemüse und Obst in den Mixer. Freya Verlag, Linz 2015.
Krasemann, B.: Geschenke aus meinem Garten. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2012.
Kügler-Anger, H.: Vegane Rohköstlichkeiten aus dem Mixer: Smoothies, Suppen, Eiscreme und mehr. Pala Verlag, Darmstadt 2013.
Strauß, M.: Wilder Mix. Natur & Genuss. Walter Hädecke Verlag, Weil der Stadt 2015.
Bildnachweis
Alle Fotos: S. u. H. Strüwing